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Trophee des Montagnes 2016

 

Unser Trainingstagebuch

 

Am 5. und 6. März haben Helga und Mojag am letzten Lauf der Norddeutschen Meisterschaften im Canicross teilgenommen. Da sie nur als Gäste starten, tauchen sie natürlich nicht in der offiziellen Wertung auf und haben weder Blumentöpfe noch Pokale oder Medaillen mit nach Hause gebracht.

 Aber sie haben wieder neue Erfahrungen gewonnen!

1.Man kann auch als Canicrosser mit Helm-Kamera filmen – ist zwar etwas unbequem, aber es geht. Vielleicht lässt sich ja so auch die eine oder andere schöne Erinnerung aus Frankreich mitbringen

  1. Am ersten Tag ist Helga, um möglichst schnell zu sein, in einem eher aktiven Laufstil unterwegs gewesen – Ergebnis: 19:02 min auf 4 km und schmerzende Schenkel. Am zweiten Tag hat sie Mojag mehr arbeiten lassen und sich „gemütlich“ ziehen lassen – das Resultat: 19:52 auf gleicher Strecke, d.h. nur etwa 5 % langsamer. Und eine wesentlich kürzere Erholungsphase.

 Fazit für die Vorbereitung auf die TDM: ein Trainingsziel muss es sein, diese Form der Zusammenarbeit zwischen den beiden zu optimieren. Um die ganze Tour so durchzustehen braucht Mojag sicher noch eine ganze Menge Krafttraining

(und leckeres Kraftfutter) – und Helga sollte ihren Laufstil entsprechend umstellen.

Als Motivationsschub bekam Mojag am vergangenen Wochenende seinen eigenen Personal Trainer; Kay – seines Zeichens passionierter Rennrad-Fahrer – erklärte sich zur „Hasenjagd“ bereit.

Zum Warmwerden durfte Mojag sein Frauchen drei flache km auf dem Fahrrad ziehen. Im Wald angekommen wurde Helga’s Fahrrad abgestellt und weiter ging’s – hügelrauf und hügelrunter – 8 km hinter Kay auf dem Fahrrad her. Da Mojag nicht gerne zweiter Sieger ist blieb gaaar keine Zeit für Schnüffel- oder Pinkelpausen. Nach drei weiteren km an/auf dem Fahrrad hatten die drei sich ihr Frühstück redlich verdient!

28.3.

Krafttraining war ja bisher nicht so wirklich Mojags große Leidenschaft – aber inzwischen scheint er Spaß daran zu finden. In den letzten Wochen hat er sehr motiviert gearbeitet – egal ob am Bungee-Seil, vor dem Bollerwagen oder mit dem Sprintschlitten.

Ob nun das Krafttraining und –futter schon gewirkt haben, oder ob er nur mal zeigen wollte, was wirklich in ihm steckt: beim 4. Harmstorfer Weight-Pull-Wettbewerb hat Mojag hat satte 300 kg gezogen (im letzten Jahr waren es noch 50…). Und damit sowohl seine Gewichtsklasse mitgewonnen als auch bezogen auf das Körpergewicht das höchste gezogene Gewicht geschafft.

Vielleicht war es auch einfach die nicht ganz so richtige Motivation;-) : sein Personal Trainer hatte ein Spezial-Lockmittel: Original Thüringer Rostbratwurst….

Frauchen hatte sich inzwischen ein Lauftechnik-Seminar mit Video-Analyse gegönnt; allerdings für normale Läufer, ohne Hund. Nichtsdestotrotz recht aufschlussreich – sich zum ersten Mal selbst laufen zu sehn. So schlecht war sie gar nicht – aber ein paar wertvolle und lustig anmutende Tipps hat sie bekommen. Um aufrechter zu laufen soll sie sich nun immer vorstellen, sie hätte eine Zipfelmütze auf – und würde am Zipfel nach oben gezogen…. Im gemächlichen Tempo geht das ganz gut, aber wenn Mojag richtig loslegt…..kann die Mütze schon mal verrutschen…..

 

 

Weil das Lauftechnik-Seminar so schön war, haben Helga und Mojag sich bei dem gleichen Trainer eine Einzelstunde gegönnt – diesmal als Team. Es war wirklich spannend zu sehen, welchen Unterschied eine einzige Stunde machen kann – und ein geschulter Blick von aussen. So sah das ganze vorher aus:

 

„Schön“ in Rücklage, Aufsatzpunkt des Fußes vor dem Körperschwerpunkt – „tolle“ Bremswirkung. Und bestimmt auf Dauer auch nicht gut für die Gelenke. Und dabei die ganze Zeit das Gefühl, wirklich aufrecht zu laufen – durch den Zug der von vorne kommt.

 

 

 

 

 

 

 

Am Ende der Stunde:

Sieht doch deutlich dynamischer aus… und war auch ne ganze Ecke schneller! Spannend auch: sowie von hinten weniger Widerstand kam, zog Mojag vorne nach und wurde auch schneller; naja, vorher hat er sich kurz verwundert umgeschaut….

 

Jetzt muss Helga „nur noch“ die Übungen, die Jon-Paul Hendriksen ihr mitgegeben hat, konsequent umsetzen – dann bekommt die Konkurrenz sie nur noch so zu sehen:

 

VON HINTEN!

 

 

 

 

 

 

 

 Und damit Mojag mithalten kann, wenn Helga dann ganz toll trainiert hat, hat ihm der Nachbar aus seiner KfZ-Werkstatt einen Autoreifen samt Felge mitgebracht – für’s Krafttraining:

 

 

 

 

Inzwischen hat Helga ein zweites Training bei Jon-Paul Hendriksen absolviert. Diesmal ging es um’s Berglaufen – v.a. bergab geht ja meinst ziemlich in die vorderen Oberschenkelmuskeln und in die Knie. Daher hat sie ein paar Übungen bekommen, um diese im Training zu stärken – und ihre Lauftechnik für den Einsatz in Frankreich wurde ein wenig modifiziert um selbige zu entlasten. Dabei bekam sie auch noch quasi eine „Gangschaltung“ samt Bremse eingebau: je höher die Füße desto schneller – Füße sinken lassen = langsamer werden bzw. anhalten.

 

 

Und damit es nicht langweilig wird, gab es am Pfingstsonntag ein kleines Dog-Trecking in der Gruppe. Sabine mit Louk und Monica mit Ben begleiteten die beiden durch den Buchwedel – 19,2 km mit 509 Höhenmetern in einer Gehzeit von 3:29; gar nicht so schlecht für zwei blutige Anfänger.

Nur an der Konzentration auf den letzten Metern könnte man noch ein wenig arbeiten…..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um uns ein wenig auf die Höhenmeter der Trophee des Montagnes vorzubereiten, waren wir in den letzten Wochen ab und zu in den Harburger Bergen laufen. Und da wir uns dort nicht auskennen, haben wir uns von ein paar Ortskennern die schönsten Strecken zeigen lassen.

 

Den Anfang machte Jan Gresens – der uns „ganz nebenbei“ auch noch ein paar wertvolle Tipps für das Laufen mit Hund gegeben hat. Gereicht wurden eine Vielzahl durchaus herausfordernder Steigungen.

 

 

 

 

 

Eine Woche später hat uns „Andi Runner“ mit in sein Revier genommen. Der Lauf war etwas länger, dafür gab es längere, aber nicht so steile Anstiege

 

 

 

 

Und da es ziemlich warm war, durfte Mojag auch die eine oder andere Pfütze für seine Zwecke nutzen.

 

 

 

 

 

 

 

Unser bisher letzter Ausflug war die Veranstaltung „Salomon meets Pathfinder II“ – als einzige Canicrosser wurden wir sehr freundlich in der Gruppe aufgenommen. Hauptziel dieser Trainingseinheit: kontrolliertes Laufen in der Gruppe im anspruchsvollen Gelände.

 

 

 

 

 

 

So, nun liegt es hinter uns – das größte Abenteuer unseres gemeinsamen Lebens. Viele schöne – und ein paar harte Momente. Aber eine Zeit, die wir beide weder missen möchten noch vergessen werden. So viele Emotionen und Eindrücke in so kurzer Zeit – schwer das jemand anders zu beschreiben; ich versuch es trotzdem mal.

 

Das Abenteuer begann mit einem abendlichen Massenstart in Oz-en-Oisans. So aufgeregt war ich selten in meinem Leben – und Mojag war erstaunlicherweise die Ruhe selbst.

Oder war er nur völlig verblüfft von dem, was da um ihn herum vorging? 250 Starter in 4 Gruppen, nur durch Flatterbänder voneinander getrennt. In einer Landschaft die doch ziemlich anders aussieht – und vermutlich auch riecht – als das Hamburger Umland.

 

Nach rund 6 km liefen wir freudestrahlend dem Ziel entgegen – konnten unser Glück kaum fassen.

 

So eng ging es bei den Jagdstarts zu – hier zur 4. Etappe in Allemo

Ein ganz besonderes Erlebnis erwartete uns bei der 7. Etappe: der Nachtstart!

Gegen 22 Uhr wurden Mojag und ich auf die Strecke gelassen – ich war überrascht, wie gut es sich in diesem Gelände auf einer unbekannten Strecke im Dunkeln nur mit Stirnlampe laufen ließ. Und Mojag hat auch hier einen tollen Job gemacht – obwohl er von der ganz besonderen Aufregung bei den Startvorbereitungen so mitgenommen war, dass er kaum in den Start-Channel zu kriegen war. Aber einmal auf der Piste war alles wieder gut

Ganz besonders eng war es bei den Massenstarts – hier in Auris zur 8. Etappe am vorletzten Tag

 

Vom letzten Zieleinlauf habe ich leider (noch) kein Foto – hier vom vorletzten Lauf, der 9. Etappe. Und ich verrate es schon mal: auch am 10. Tag gab es strahlenden Sonnenschein – und es war so warm, dass die Strecke den Hunden zuliebe um 2 km verkürzt wurde.

Aber nicht nur die Läufe waren sehens- und erlebenswert. Auch die Plätze auf denen wir frei zelten durften hatten einiges zu bieten. Ein solches Panorama auf gut 1600 m Höhe entschädigt doch dafür, dass man morgens bei 3 Grad etwas fröstelnd aus dem Schlafsack klettert.

Und an diesem idyllischen Fleckchen hatten Mojag und ich uns für die letzten Tage in Auris häuslich eingerichtet. Trotz fast 1700 m Höhe waren wir tagsüber froh über die paar Bäume die uns Schatten boten.

Tja, und irgendwann – viel zu schnell irgendwie – lagen die 10 Etappen hinter uns und ein Großteil der deutschen Starter fand sich zum abschließenden Gruppenfoto auf der Skipiste von Auris zusammen.

Zum Schluss noch ein paar Daten und Fakten – obwohl sie ziemlich unwichtig sind im Vergleich zu den unvergesslichen Erlebnissen die uns vergönnt waren.

250 Teams waren gemeldet – 198 kamen letzten Endes in die Wertung

Mojag und ich landeten auf Rang 148 in der Gesamtwertung – und auf Rang 5 von 11 in unserer Altersklasse.

Für eine Flachländerin bin ich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden.

Und viel wichtiger als diese Zahlen: alle unsere Knochen sind heil geblieben – wir haben von wenigen Ausnahmen abgesehen super als Team zusammen gearbeitet und eine wunderwunderschöne Zeit erlebt.

 

 

Fotos und Videos